Probleme mit dem ESSEN?
Beratungs- und Hilfsangebote zum Thema Essstörungen in Bamberg und Forchheim
Probleme mit dem ESSEN?
Wer steht hinter dieser Internetseite? Informationen zum NETZWERK ESSSTÖRUNGEN
ÜBER UNS
DAS NETZWERK ESSSTÖRUNGEN
Liebe Eltern und Jugendliche,
sehr geehrte Ratsuchende,
sehr geehrte Fachkräfte
Essstörungen stellen ein ernst zu nehmendes gesundheitliches Problem dar. Sowohl für die Prävention von Essstörungen als auch für die Beratung und Therapie ist ein gutes Informations- und Versorgungsnetz wichtig.
Für unsere Region wurde 2005 das Netzwerk Essstörungen am Landratsamt Bamberg gegründet.
Der Fachbereich Gesundheitswesen, die Beratungsstellen der freien Träger, niedergelassene Therapeut:innen, Vertreter:innen von Kliniken und die Selbsthilfegruppe haben sich vernetzt, um eine bessere Koordination der Prävention, Beratung und Therapie zu gewährleisten. Über diese institutions- und berufsübergreifende Kooperation freuen wir uns besonders.
Diese Internetseite ist ein Ergebnis des Netzwerks Essstörungen und bietet Jugendlichen, Eltern und Fachkräften eine übersichtliche und praktische Hilfestellung.

Essstörungen
Essen bzw. Nicht-Essen hat nicht nur etwas mit Nahrungsaufnahme, Hungergefühlen und Satt-Sein zu tun. Es kann auch andere Gründe haben. Viele Menschen essen beispielsweise aus Langeweile, oder weil es ihnen nicht gut geht, wenn sie wütend oder traurig sind. Dann wird das Essen zum Ersatz.
Manche Menschen können in bestimmten, für sie schwierigen Situationen entweder mit dem Essen gar nicht mehr aufhören, oder aber sie essen nichts mehr. Meistens führt das zu noch mehr Frust. Auch streng kontrolliertes Essen sowie Diäten haben nicht selten eine Essstörung zur Folge.
So bekommt das Essen bzw. Nicht-Essen eine Bedeutung im alltäglichen Leben, die weit über den Aspekt der Nahrungsaufnahme hinausgeht. Der Genuss beim und am Essen geht verloren. Essen oder Nicht-Essen wird zum Maßstab für das Gefühl der eigenen Wertigkeit und Zufriedenheit.
Folgende Anhaltspunkte können auf eine Ess-Störung hinweisen:
- Starke gedankliche Beschäftigung mit Figur, Gewicht und Nahrungsaufnahme
- Angst vor Gewichtszunahme
- Verzerrte Körperwahrnehmung – sich unabhängig vom Körpergewicht für zu dick halten
- Häufige Diäten, Diätversuche
- Häufige Gewichtskontrollen
- Abhängigkeit der Stimmungslage vom Körpergewicht
- Heißhungeranfälle
- Einteilung der Nahrungsmittel in erlaubte und verbotene
- Verstecken der Figur in weiter Kleidung
- Extreme sportliche Betätigung, um abzunehmen
Allerdings: Nicht jeder übergewichtige Mensch hat eine Störung mit Essanfällen und wer dünn ist, muss nicht magersüchtig sein.
Beratung und Hilfsangebote in Bamberg und Forchheim
Sie können die Auswahl der unten angezeigten Angebote einschränken, indem Sie hier einzelne Angebotsarten auswählen.
Ist kein Kästchen angehakt, werden alle Angebote angezeigt.
Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern
Geyerswörthstr. 2
96047 Bamberg
Tel. 0951 / 2995730
erziehungsberatung.bamberg@caritas-bamberg-forchheim.de

Bezirkskrankenhaus Bayreuth
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
Nordring 2
95445 Bayreuth,
Tel. 0921 / 283-0

Bezirkskrankenhaus Bayreuth
Tagesklinik und Institutsambulanz in Bamberg
Buger Str. 80
96049 Bamberg
Tel. 0921 / 519269-0
Erziehungs-, Jugend- und Familienberatungsstelle
Birkenfelder Str. 15
91301 Forchheim
Tel. 09191 / 707240
erziehungsberatung.forchheim@caritas-bamberg-forchheim.de
Koordinationsstelle Psychotherapie der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns
Tel.: 0921 / 787765-40410
Patienten-Infoline@kvb.de
www.kvb.de

Landratsamt Bamberg, Fachbereich Gesundheitswesen
Ludwigstr. 25
96052 Bamberg
Frau Hölzlein
Tel. 0951 / 85665
alexandra.hoelzlein@lra-ba.bayern.de

Landratsamt Forchheim, Gesundheitsamt
Am Streckerplatz 3
91301 Forchheim
Tel. 09191 / 86-3504
Nummer gegen Kummer
Kinder- und Jugendtelefon: 116111
Elterntelefon: 08001110550

OASE Sozialpsychiatrischer Dienst, SkF Bamberg e.V.
Heiliggrabstr. 16R
96052 Bamberg
Tel. 0951 / 98 21 00
oase-spdi@skf-bamberg.de
Pro Familia, Beratungsstelle für Ehe, Familie, Partnerschaft, Sexualität
Willy-Lessing-Str. 16
96047 Bamberg
Frau Girtgen-Diehl
Tel.: 0951 / 133900
Psychotherapeutische Ambulanz der Universität Bamberg
Pfeuferstr. 16
96047 Bamberg
Tel. 0951 / 863-2000
psychotherapie@uni-bamberg.de
www.uni-bamberg.de/klinpsych

Psychotherapeutische Beratungsstelle des Studentenwerks Würzburg in der Geschäftsstelle Bamberg
Austr. 37
96047 Bamberg
Frau Landgraf
Tel. 0931 / 8005-820
pbs-bamberg@studentenwerk-wuerzburg.de
Schön Klinik Bad Staffelstein – Psychosomatische Klinik Zentrum für Verhaltenstherapeutische Medizin (ZVM)
Am Kurpark 11
96231 Bad Staffelstein
Frau Dr. Rauh
Tel. 09573 / 56390
klinikbadstaffelstein@schoen-kliniken.de
Selbsthilfebüro in Bamberg und Forchheim - Kontakt und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen und Interessierte
Theatergassen 7
96047 Bamberg
Herr Schlote
Tel.: 0951 / 91700940
info@selbsthilfebuero.de

Selbsthilfegruppe Adipositas Forchheim
Frau Kircheis
Tel.: 01512 8774568
Klinikum Forchheim Sekretariat
Tel.: 09191 / 610201

Selbsthilfegruppe Adipositas Bamberg
Herr Seuling
Tel.: 01522 / 1630833

Selbsthilfegruppe für Angehörige
Frau Schuster-Röckelein
Tel. 0951 / 131249
Sozialstiftung Bamberg
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Bruderwald
Buger Straße 80
96049 Bamberg
Frau Dr. Schöppner
Tel 0951/503 12061
andrea.schoeppner@sozialstiftungbamberg.de
Sozialstiftung Bamberg
Klinik am Michelsberg, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
St. Getreu Str. 18
96049 Bamberg
Tel. 0951 / 503-0
Sozialstiftung Bamberg
Sektion für Kinder- und Jugend-Psychosomatik, Station: 2GH
Buger Str. 80
96049 Bamberg
Frau Dr. Scharpenack
Tel.: 0951 / 503 53733
kkpso@sozialstiftung-bamberg.de

Steigerwaldklinik Burgebrach Fachabteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Am Eichelberg 1
96138 Burgebrach
Herr Dr. Lehner
Tel. 09546 / 88-510
sekretariatps@gkg-bamberg.de
Suchtberatung Bamberg
Schwarzenbergstr. 8
96050 Bamberg
Tel. 0951 / 868551
suchtberatung.ba@skf-bamberg.de
Suchtberatung Forchheim
Dreikirchenstr. 23
91301 Forchheim
Tel. 09191 / 7362961,
suchtberatung.fo@skf-bamberg.de
Ansprechpartnerin im Netzwerk Essstörungen
Bei Fragen zur Netzwerkarbeit und den Netzwerkpartner*innen können Sie sich gerne an Frau Hölzlein vom Gesundheitsamt Bamberg wenden:

Fr. Alexandra Hölzlein
Landratsamt BambergFachbereich Gesundheitswesen
alexandra.hoelzlein@lra-ba.bayern.de
0951 / 85 665
Häufig gestellte Fragen
Wir haben Ihnen hier einige Fragen aufgeschrieben, welche uns in unseren Beratungsgesprächen immer wieder gestellt werden. Die Antworten sind nach dem heutigen Stand der Wissenschaft verfasst, jedoch hat eine Essstörung meist ihre ganz eigene Geschichte und ist so individuell wie die jeweilige Persönlichkeit. Daher laden wir Sie auch herzlich ein, die persönliche Beratung bei einem unserer Netzwerkpartner zu suchen.
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Was ist eine Essstörung?
Essstörungen sind keine Ernährungsstörungen und haben auch nichts mit Appetitmangel zu tun. Auch sind sie nicht alleine am jeweiligen Körpergewicht zu erkennen. Unter-, Normal- oder Übergewicht müssen immer im Zusammenhang mit Gedanken, Gefühlen und Verhalten der Person gesehen werden.
Essstörungen sind ein Ausdruck von Schwierigkeiten und Konflikten mit sich und anderen, sowie mit der Suche nach der eigenen Identität. Sie können unabhängig von Geschlecht und Alter auftreten.
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Welche Formen der Essstörung gibt es?
Es gibt verschiedene Formen und Ausprägungen von Ess-Störungen, die auch Mischformen bilden können. Die drei Hauptformen sind:
Bei der Anorexia nervosa (Magersucht) wird durch Nicht-Essen, extreme sportliche Betätigung oder Medikamente das Körpergewicht willentlich stark reduziert. Zu den körperlichen Folgen zählen das Ausbleiben der Periode, Kreislaufbeschwerden, Verdauungsstörungen und Organschäden bis zu lebensbedrohlichen Stadien.
Die Bulimia nervosa (Ess-Brech-Sucht) ist gekennzeichnet durch Heißhungeranfälle, bei denen oft sehr große Nahrungsmengen aufgenommen werden. Im Anschluss folgt der Versuch, die Essattacke – meist durch selbst herbeigeführtes Erbrechen oder durch Abführmittel – ungeschehen zu machen. Die körperlichen Folgen können sein: Verletzungen der Speiseröhre, Zahn- und Organschäden, Verdauungs-, Herzrhythmus- und Menstruationsstörungen.
Bei der Binge Eating Störung (Störung mit Essanfällen) kommt es zu ständigem Überessen oder Essanfällen, aber ohne darauffolgendes „Ungeschehen machen“. Viele der Betroffenen sind übergewichtig und versuchen ständig – oft erfolglos – abzunehmen. Eventuelle Folgen: Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Gelenkbeschwerden. Binge Eating ist unter den Ess-Störungen das Krankheitsbild, welches bisher am wenigsten erforscht ist.
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Was sind die Ursachen von Essstörungen?
Die Ursachen können vielfältig sein. Neben Aspekten wie
■ Schönheitsideal
■ Schlankheitswahn
■ Diäten
■ Fitnessideologie und
■ geschlechtsspezifischer Sozialisationkönnen schwierige Familien- und Arbeitsverhältnisse und frühe Kindheitserfahrungen Erklärungen geben. Die persönliche Lebensgeschichte mit den eigenen Erfahrungen, Problemen, Konflikten und Verletzungen liefert häufig wichtige Hinweise.
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Wie gefährlich ist eine Magersucht?
Die Magersucht gehört zu den tödlichsten Erkrankungen im Jungendalter: Nach aktuellem Stand der Wissenschaft geht man von einer sog. "Doppelten Drittelregel" aus: 1/3 der Betroffenen hat eine gute Prognose und kann nach einer Episode ein normales Leben führen. Ein weiteres Drittel kommt meist gut zurecht, Lebensereignisse führen jedoch dazu, dass die Magersucht wieder aufflammen kann. Das letzte Drittel hat einen schweren Verlauf mit langfristig massivem Untergewicht und gesundheitlichen Problemen.
Von diesem letzten Drittel verstirbt wiederum jede Dritte betroffene an der Erkrankung.