Probleme mit dem ESSEN?

Beratungs- und Hilfsangebote zum Thema Essstörungen in Bamberg und Forchheim

Probleme mit dem ESSEN?

Wer steht hinter dieser Internetseite? Informationen zum NETZWERK ESSSTÖRUNGEN

Essen macht SATT!?

Was können Anhaltspunkte für eine Essstörung sein?

Was ist eine ESSSTÖRUNG?

Was macht eine Essstörung aus und wie "tickt" sie?

Welche FORMEN gibt es?

Welche Haupt- und Mischformen von Essstörungen sind bekannt?

ÜBER UNS

DAS NETZWERK ESSSTÖRUNGEN

 

Liebe Eltern und Jugendliche,
sehr geehrte Ratsuchende,
sehr geehrte Fachkräfte

Essstörungen stellen ein ernst zu nehmendes gesundheitliches Problem dar. Sowohl für die Prävention von Essstörungen als auch für die Beratung und Therapie ist ein gutes Informations- und Versorgungsnetz wichtig.

Für unsere Region wurde 2005 das Netzwerk Essstörungen am Landratsamt Bamberg gegründet.

Der Fachbereich Gesundheitswesen, die Beratungsstellen der freien Träger, niedergelassene Therapeut:innen, Vertreter:innen von Kliniken und die Selbsthilfegruppe haben sich vernetzt, um eine bessere Koordination der Prävention, Beratung und Therapie zu gewährleisten. Über diese institutions- und berufsübergreifende Kooperation freuen wir uns besonders.

Diese Internetseite ist ein Ergebnis des Netzwerks Essstörungen und bietet Jugendlichen, Eltern und Fachkräften eine übersichtliche und praktische Hilfestellung.

Video: Essstörung Magersucht: Wenn Essen zur unüberwindbaren Qual wird | 7 Tage | NDR (Eingebundenes YouTube-Video)

Essstörungen

Essen bzw. Nicht-Essen hat nicht nur etwas mit Nahrungsaufnahme, Hungergefühlen und Satt-Sein zu tun. Es kann auch andere Gründe haben. Viele Menschen essen beispielsweise aus Langeweile, oder weil es ihnen nicht gut geht, wenn sie wütend oder traurig sind. Dann wird das Essen zum Ersatz.

Manche Menschen können in bestimmten, für sie schwierigen Situationen entweder mit dem Essen gar nicht mehr aufhören, oder aber sie essen nichts mehr. Meistens führt das zu noch mehr Frust. Auch streng kontrolliertes Essen sowie Diäten haben nicht selten eine Essstörung zur Folge.

So bekommt das Essen bzw. Nicht-Essen eine Bedeutung im alltäglichen Leben, die weit über den Aspekt der Nahrungsaufnahme hinausgeht. Der Genuss beim und am Essen geht verloren. Essen oder Nicht-Essen wird zum Maßstab für das Gefühl der eigenen Wertigkeit und Zufriedenheit.

Folgende Anhaltspunkte können auf eine Ess-Störung hinweisen:

  • Starke gedankliche Beschäftigung mit Figur, Gewicht und Nahrungsaufnahme
  • Angst vor Gewichtszunahme
  • Verzerrte Körperwahrnehmung – sich unabhängig vom Körpergewicht für zu dick halten
  • Häufige Diäten, Diätversuche
  • Häufige Gewichtskontrollen
  • Abhängigkeit der Stimmungslage vom Körpergewicht
  • Heißhungeranfälle
  • Einteilung der Nahrungsmittel in erlaubte und verbotene
  • Verstecken der Figur in weiter Kleidung
  • Extreme sportliche Betätigung, um abzunehmen

Allerdings: Nicht jeder übergewichtige Mensch hat eine Störung mit Essanfällen und wer dünn ist, muss nicht magersüchtig sein.

Beratung und Hilfsangebote in Bamberg und Forchheim

Sie können die Auswahl der unten angezeigten Angebote einschränken, indem Sie hier einzelne Angebotsarten auswählen.
Ist kein Kästchen angehakt, werden alle Angebote angezeigt.

Bezirkskrankenhaus Bayreuth
Tagesklinik und Institutsambulanz in Bamberg

 

Buger Str. 80
96049 Bamberg
Tel. 0921 / 519269-0

 

Landratsamt Bamberg, Fachbereich Gesundheitswesen

Ludwigstr. 25
96052 Bamberg
Frau Hölzlein
Tel. 0951 / 85665
alexandra.hoelzlein@lra-ba.bayern.de

Landratsamt Forchheim, Gesundheitsamt

Am Streckerplatz 3
91301 Forchheim
Tel. 09191 / 86-3504

Nummer gegen Kummer

Kinder- und Jugendtelefon: 116111
Elterntelefon: 08001110550

OASE Sozialpsychiatrischer Dienst, SkF Bamberg e.V.

Heiliggrabstr. 16R
96052 Bamberg
Tel. 0951 / 98 21 00
oase-spdi@skf-bamberg.de

Pro Familia, Beratungsstelle für Ehe, Familie, Partnerschaft, Sexualität

Willy-Lessing-Str. 16
96047 Bamberg
Frau Girtgen-Diehl
Tel.: 0951 / 133900

Selbsthilfegruppe Adipositas Forchheim

Frau Kircheis
Tel.: 01512 8774568
Klinikum Forchheim Sekretariat
Tel.: 09191 / 610201

Selbsthilfegruppe Adipositas Bamberg

Herr Seuling
Tel.: 01522 / 1630833

Selbsthilfegruppe für Angehörige

Frau Schuster-Röckelein
Tel. 0951 / 131249

Suchtberatung Bamberg

Schwarzenbergstr. 8
96050 Bamberg
Tel. 0951 / 868551
suchtberatung.ba@skf-bamberg.de

Suchtberatung Forchheim

Dreikirchenstr. 23
91301 Forchheim
Tel. 09191 / 7362961,
suchtberatung.fo@skf-bamberg.de

Ansprechpartnerin im Netzwerk Essstörungen

Bei Fragen zur Netzwerkarbeit und den Netzwerkpartner*innen können Sie sich gerne an Frau Hölzlein vom Gesundheitsamt Bamberg wenden:

Fr. Alexandra Hölzlein

Landratsamt Bamberg
Fachbereich Gesundheitswesen
alexandra.hoelzlein@lra-ba.bayern.de
0951 / 85 665

Häufig gestellte Fragen

Wir haben Ihnen hier einige Fragen aufgeschrieben, welche uns in unseren Beratungsgesprächen immer wieder gestellt werden. Die Antworten sind nach dem heutigen Stand der Wissenschaft verfasst, jedoch hat eine Essstörung meist ihre ganz eigene Geschichte und ist so individuell wie die jeweilige Persönlichkeit. Daher laden wir Sie auch herzlich ein, die persönliche Beratung bei einem unserer Netzwerkpartner zu suchen. 

  • Was ist eine Essstörung?

    Essstörungen sind keine Ernährungsstörungen und haben auch nichts mit Appetitmangel zu tun. Auch sind sie nicht alleine am jeweiligen Körpergewicht zu erkennen. Unter-, Normal- oder Übergewicht müssen immer im Zusammenhang mit Gedanken, Gefühlen und Verhalten der Person gesehen werden.

    Essstörungen sind ein Ausdruck von Schwierigkeiten und Konflikten mit sich und anderen, sowie mit der Suche nach der eigenen Identität. Sie können unabhängig von Geschlecht und Alter auftreten.

  • Welche Formen der Essstörung gibt es?

    Es gibt verschiedene Formen und Ausprägungen von Ess-Störungen, die auch Mischformen bilden können. Die drei Hauptformen sind:

    Bei der Anorexia nervosa (Magersucht) wird durch Nicht-Essen, extreme sportliche Betätigung oder Medikamente das Körpergewicht willentlich stark reduziert. Zu den körperlichen Folgen zählen das Ausbleiben der Periode, Kreislaufbeschwerden, Verdauungsstörungen und Organschäden bis zu lebensbedrohlichen Stadien.

    Die Bulimia nervosa (Ess-Brech-Sucht) ist gekennzeichnet durch Heißhungeranfälle, bei denen oft sehr große Nahrungsmengen aufgenommen werden. Im Anschluss folgt der Versuch, die Essattacke – meist durch selbst herbeigeführtes Erbrechen oder durch Abführmittel – ungeschehen zu machen. Die körperlichen Folgen können sein: Verletzungen der Speiseröhre, Zahn- und Organschäden, Verdauungs-, Herzrhythmus- und Menstruationsstörungen.

    Bei der Binge Eating Störung (Störung mit Essanfällen) kommt es zu ständigem Überessen oder Essanfällen, aber ohne darauffolgendes „Ungeschehen machen“. Viele der Betroffenen sind übergewichtig und versuchen ständig – oft erfolglos – abzunehmen. Eventuelle Folgen: Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Gelenkbeschwerden. Binge Eating ist unter den Ess-Störungen das Krankheitsbild, welches bisher am wenigsten erforscht ist.

  • Was sind die Ursachen von Essstörungen?

    Die Ursachen können vielfältig sein. Neben Aspekten wie

    ■ Schönheitsideal
    ■ Schlankheitswahn
    ■ Diäten
    ■ Fitnessideologie und
    ■ geschlechtsspezifischer Sozialisation

    können schwierige Familien- und Arbeitsverhältnisse und frühe Kindheitserfahrungen Erklärungen geben. Die persönliche Lebensgeschichte mit den eigenen Erfahrungen, Problemen, Konflikten und Verletzungen liefert häufig wichtige Hinweise.

  • Wie gefährlich ist eine Magersucht?

    Die Magersucht gehört zu den tödlichsten Erkrankungen im Jungendalter: Nach aktuellem Stand der Wissenschaft geht man von einer sog. "Doppelten Drittelregel" aus: 1/3 der Betroffenen hat eine gute Prognose und kann nach einer Episode ein normales Leben führen. Ein weiteres Drittel kommt meist gut zurecht, Lebensereignisse führen jedoch dazu, dass die Magersucht wieder aufflammen kann. Das letzte Drittel hat einen schweren Verlauf mit langfristig massivem Untergewicht und gesundheitlichen Problemen.

    Von diesem letzten Drittel verstirbt wiederum jede Dritte betroffene an der Erkrankung.